Der letzte vollständige Tag in Neapel – mit diesem wehmütigen Gefühl starteten wir in den Tag. Heute war es nun soweit und es hat tatsächlich geregnet. Da wir auf die Situation vorbereitet waren, ging es als erstes zur Unterwelt Neaples (Napoli Sotterranea). Der Eingang ist nur 200m von unserer Wohnung entfernt. Die Höhlen bestehen aus Tuffstein, welcher besonders als Baumaterial geeignet ist. Die ersten Bewohner Neaples bauten aus diesem Material ihre Häuser. Die Römer nutzten die davon vorhandenen Höhlen weiter, indem sie das Wasser aus weit entfernten Quellen über Kanäle in die Höhlen einleiteten und sie als Kammern nutzten. Diese Wasserleitungen überstanden eine sehr lange Zeit. Während des zweiten Weltkrieges wurden die Höhlen dann als Luftschutzbunker genutzt und der Untergrund teilweise mit einer dicken Zementschicht bedeckt. Unser Touristenführer, Alex, war richtig gut drauf und gestaltete die Führung sehr interessant. Teilweise ging es mit Kerzen durch 50cm Breite Gänge. Leute mit Klaustrophobie sollten die Führung vllt. meiden 🙂 Die tiefste Höhle liegt 40m unter der Straße via Tribunali und selbst hier wachsen Pflanzen. Ein Projekt der Organisation des Museums. Da die Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit sehr konstant sind, braucht es nur ein wenig Licht, damit der Basilkum wächst und gedeiht. Nach der Führung unter Tage ging es hinauf in das Tageslicht. Vor nicht all so langer Zeit (2008) wurde das römische Theater (Teatro Romano) in einem privaten Haus entdeckt. Die alten Gemäuer waren nur von Putz verdeckt und ein Teil konnte wieder freigelegt werden.





Nach dieser spannenden Tour gingen wir wieder zur Wohnung, doch auf dem Rückweg kamen wir mal wieder an der Pizzeria Sorbillo vorbei und wollten noch unbedingt „Pizza Fritta“, frittierte Pizza, probieren. Für 3,50 Euro teilten wir uns eine sehr außergewöhnliche Pizza, die auch sehr satt macht. 🙂


Da es aufgehört hatte zu regnen, wollten wir an unserem letzten Tag in Neapel noch etwas unternehmen und fuhren mit der Metro zur Basilika „San Francesco di Paola„. Diese hatte leider noch geschlossen und so gingen wir zum Palazzo Zevallos. Der Palast stammt aus dem 17. Jahrhundert und war erst in Privatbesitz, bis die italienische Handelsbank ihn im 19. Jahrhundert kaufte und zuerst als Bankfiliale nutzte. Der Eingangsbereich mit der Glasdecke ist sehr spektakulär. Heute befindet sich in dem Gebäude eine Gemäldegallerie, u. a. mit Werken von Caravaggio. Da wir einen Audioguide auf deutsch hatten und es fast zu jedem Gemälde eine sehr interessante Story gab, hielten wir uns recht lange in der Gallerie auf. Hier konnte man deutlich den Unterschied zwischen einem privaten und einem öffentlichen Museum in Neapel erkennen. Die kostenlosen Audioguides waren Samsung-Tablets mit tollen Bildern. Außerdem war alles sehr gepflegt und sauber.







Als wir aus dem Palazzo Zevallos kamen, ging die Sonne schon fast unter. Wir machten uns schnell auf dem Weg zur Basilika, da wir nicht wussten, wie lange diese noch offen hat. In der Basilika angekommen, viel uns sofort die Ähnlichkeit zum Pantheon in Rom auf, das wir bereits letztes Jahr in Rom besichtigen konnten. Genau wie das Pantheon hat auch diese Kirche eine ziemlich große Kuppel. Außerdem hat uns auch der Vorplatz an den Petersplatz erinnert, als ob sie versucht hätten, die Sehenswürdigkeiten in Rom zu kopieren.


Nun ging es hinunter zur Strandpromenade, um den für uns letzten Sonnenuntergang in Neapel mitzuerleben …


